*ships in the night

Messenger Performance

Über einen Link kommst du in eine Messengergruppe, bei der du selbst nicht schreiben kannst, sondern privaten Nachrichtenverlauf zweier anderer verfolgen kannst. Über den Zeitraum von ca. vier Wochen beobachtest du in Echtzeit zwischen deinen anderen Messengergesprächen auf dem Smartphone den Chatverlauf von zwei Figuren, die sich über ihren Alltag, ihre Umgebungen, ihre Überlegungen – zu Gender, Belonging, Nähe, Identitäten – und zum Ausprobieren austauschen. Sie lernen sich gerade erst kennen, kennen sich schon ewig. Sie scheinen einander immer wieder flüchtig außerhalb des Chats face-to-face zu begegnen, aber ihr ausschlag-gebender Austausch passiert hier, digital, vor deinen Augen. Sie fühlen sich einander zugehörig, denn sie beide sind Shapeshifter, die v.a. im grellen unzuordbaren Nachtleben oder in den eigenen instabilen vier Wänden anderen und sich selbst begegnen. Der Austausch – vermittelt durch flüchtige Textnachrichten, lange Videomonologe, Memegedichte und Sprachnachricht-Confessionals – schwankt zwischen Poesiealbum, Streitgespräch, Vlog, Interview und dem unmittelbaren Rausch eines neuen Intimitätserlebnis.
Wenn du dich traust, kannst du eine*n der/die beiden auch selbst anschreiben und ihr tauscht Erfahrungen aus, verliebt euch oder ghosted einander.

Im Rahmen eines Stipendiums des Institut für Digitaldramatik am Nationaltheater Mannheim

Konzept, Text, Bilder, Sound, Performance: FEELINGS
Teaser Musik: Tim Hesselbach